06.04.23 | Psychiatrie Beim Umweltprojekt therapeutische Vorteile entdecken
LWL-Klinik Lippstadt: Patient:innen profitieren von Freiwilligenaktion
Psychologin Judith Maria Marke während der Aktion im Gespräch mit einem Patienten.
Foto: LWL/ Werne
Suchtmedizin und Depressionsbehandlung der LWL-Klinik Lippstadt zur freiwilligen Aktion "Zigarettenstummel einsammeln" auf, an der sowohl derzeitige Patient:innen als auch Mitarbeiter:innen teilnahmen. Nach einem Zusammentreffen am Morgen, liefen die Teilnehmenden sodann, ausgerüstet mit Handschuhen und Entsorgungsbehältern, in alle Richtungen und sammelten unachtsam entsorgte Zigarettenkippen ein. Mit viel Begeisterung setzten sich alle Teilnehmenden für ihre Gemeinschaftund für eine gute Sache - in diesem Fall für die Umwelt - ein. "Für Patient:innen kann dies das Selbstwertgefühl erhöhen. Gleichzeitig wird die körperliche Aktivität gefördert, was sich ebenfalls positiv auf die körperliche aber auch psychische Gesundheit auswirkt.", erklärt Allan Cielo Merino ,Ergotherapeut im Zentrum für Depressionsbehandlung.
Ergänzend fügt Judith Maria Marke,Psychologin im Zentrum für Suchtmedizin, hinzu: "Die gemeinsame Sammelaktion bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und soziale Interaktionen zu erleben. Besonders für Menschen, die sich oft isoliert fühlen oder Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte zu knüpfen, kann dies von Vorteil sein. Aber auch der unkonventionelle Rahmen ermöglicht es den Patient:innen, sich im aktionsbegleitenden Gespräch leichter gegenüber den Therapeut:innen zu öffnen."
Für Marke und Merino war es das erste Projekt einer gemeinsamen "Aktivitäten-Gruppe", die Anfang des Jahres in beiden Zentren ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, stations- und berufsgruppenübergreifend gemeinsam Aktivitäten durchzuführen, um die Stimmung und den Antrieb der Patient:innen schonwährend des Klinikaufenthaltes positiv zu beeinflussen. Dass durch die gemeinsame Sammelaktion nicht nur ein toller Beitrag für das Projekt "Ökologie und Umweltschutz im Krankenhaus" sondern auch ein therapeutischer Nutzen entstand, freut nicht nur die beiden Mitarbeitenden:.: "Eine einzige Zigarettenkippe verunreinigt 1.000 Liter Wasser und vernichtet Kleinstlebewesen. Dagegen aktiv zu werden, entlastet alle und hilft sogar gegen Depressionen!", zieht Dr. Petra Hunold, Chefärztin für das Zentrum für Depressionsbehandlung, ihr Fazit. Auch Stefan Kühnold, Chefarzt des Zentrums für Suchtmedizin, lobt die Aktion sowie das Engagment der Teilnehmenden und plädiert für eine Wiederholung.
Hintergrund
Energiesparen in den LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein: Allein durch die Umstellung der Flubeleuchtung auf LED konnten pro Jahr je Station 6.000 Kilowattstunden Strom und 2,5 Tonnen CO2 eingespart werden. Weiterhin wurde überprüft, ob Wanduhren mit Solarenergie betrieben werden- Zukünftig werden in beiden Kliniken - wo es möglich ist - alte Wanduhren durch Solaruhren ersetzt. Aber auch die Abfalltrennung wurde erfolgreich verbessert - ein gemeinsamer Verdienst von Mitarbeiter:innen und Patient:innen.
Im Zentrum für Depressionsbehandlung werden vor allem depressiv erkrankte Menschen, die eine medizinische und zugleich psychotherapeutische Behandlung benötigen, behandelt. Dazu gehören: depressive oder bipolare Störungen sowie Angsterkrankungen. Voraussetzung für die Behandlung ist die Fähigkeit, sich bei Krisen selbständig zu melden. Die Behandlung erfolgt vollstationär in der LWL-Klinik Lippstadt, aber auch teilstationär in der LWL-Tagesklinik Soest.
Das Zentrum für Suchtmedizin behandelt Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen. Die Stationen bieten sowohl einen qualifizierten Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenentzug an, der zunächst immer die Substanzfreiheit erreichen will. Hier erfolgt die vollstationäre Behandlung in den LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein. Ergänzend wird den an Abhängigkeitserkrankungen leidenden Menschen eine Anlaufstelle und das Angebot der spezialisierten Behandlung in der Sucht- und Substitutionsambulanz Lippstadt (Woldemei 20) unterbreitet.
Patientin Frau D. hat etliche Zigarettenkippen aufgesammelt.
Foto: LWL/ Werne
Erfolgreiche Sammelaktion der LWL-KLinik Lippstadt.
Foto: LWL/ Werne
Pressekontakt
Sandra Werne, LWL-Klinik Lippstadt, Tel.: 02945 981 5086, E-mail: sandra.werne@lwl.org
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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