20.02.23 | Psychiatrie LWL-Klinik Lippstadt bietet neue Behandlungsmethode an
Magnetfelder können gegen depressive Störungen helfen
Dr. Petra Hunold, Chefärztin des Zentrums für Depressionsbehandlung der LWL-Klinik Lippstadt.
Bild: LWL
Das Verfahren bietet viele Vorteile gegenüber einer medikamentösen Therapie oder einer Elektrokrampfbehandlung (EKT): Anders als bei der medikamentösen Behandlung entfallen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Im Unterschied zur EKT wird keine Narkose benötigt. Weiterhin gibt es sehr wenige Kriterien, die den Einsatz der Magnetstimulation ausschließen. Auch wird die Verkehrstauglichkeit durch die Methode nicht beeinträchtigt.
"Wir freuen uns über das zusätzliche Behandlungsangebot, das wir unseren Patient:innen in der LWL-Klinik Lippstadt anbieten können", sagt Prof. Dr. Ronald Bottlender, der Ärztliche Direktor der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein, der die Umsetzung des Projektes wesentlich unterstützt hat. "Unsere Patient:innen stehen stets im Mittelpunkt unserer Versorgung. Deshalb ist es für uns wichtig, innovative Behandlungsmethoden umzusetzen, die die Patientinnen und Patienten nicht in der Lebensqualität beeinträchtigen", ergänzt Dr. Petra Hunold als Chefärztin des Zentrums für Depressionsbehandlung.
Das Verfahren sei für die Patient:innen recht komfortabel: Es genüge, für zehn Minuten auf einem bequemen Sessel Platz zu nehmen und den in einer Stütze ruhenden Kopf möglichst nicht zu bewegen. Den Rest besorge ein Gerät, das bestimmte Regionen des Gehirns mithilfe eines oszillierenden Magnetfeldes beeinflusse. Die Anwendungsparameter (Magnetfeldstärke, Bündelung, Zielregion und Oszillationsdauer) würden dabei durch das rTMS-Gerät selbst kontrolliert, so Hunold.
Angewendet werde die zehnminütige Methode an fünf aufeinanderfolgenden Wochentagen bei einer Gesamtbehandlungsdauer von etwa drei bis sechs Wochen. Dadurch werde regelhaft und nachweislich eine bemerkbare, häufig auch eine deutliche und dauerhafte Stimmungsaufhellung bewirkt.
Für weitere Fragen steht gerne die Chefärztin des Zentrums für Depressionsbehandlung, Dr. Petra Hunold, zur Verfügung: Telefon 02945 981 1664.
Ein Klinikmitarbeiter demonstriert die Anwendung der neuen Behandlungsmethode. br>Bild: LWL
Pressekontakt
Sandra Werne, LWL-Klinik Lippstadt, Telefon: 02945 981 5086 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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